Geschichte

Die Geschichte des Gutes


© Fotos und Pläne: Tillmann C. Schwartzkopff

Um 800 n. Chr.:

Ein Haus


Ein einzelnes Haus ist auf einer Erhebung in der Aller-Niederung bekannt.

Um 1000 n. Chr.:

Die "Motte"


Die Anlage einer „Motte“ erfolgt: ein Befestigungssystem aus einer aufgeschütteter Erhebung und einem umlaufenden Graben. Darauf wurde ein Schutzgebäude für Wachposten errichtet - ein Vorposten von Oebisfelde. Heute, wenn auch ohne Graben und nur noch das Fundament, noch erhalten.

1577-1585

Das Gericht Büstedt


Denen v. Bülow wird der seit 1485 bestehende Lehnsvertrag über das Amt Oebisfelde vom Erzbischof v. Magdeburg nicht verlängert, sie behalten aber die im Braunschweigischen gelegenen Lehen, u.a. das Rittergut Büstedt. Es entstand das „Gericht Büstedt“ (mit dazugehörigem Galgen, was sich bis heute an der Flurbezeichnung „Galgenbreite“ wiederfindet).

 

karte von bülow

1739-1852

Martin v. Berghauer ersteht das Rittergut


Oberst Martin v. Berghauer ersteht das Rittergut als Meistbietender, es bleibt in der Familie – durch weibliche Erbfolge bis 1852. Letzte Standesherren: v. Plessen. Zum Rittergut gehörten Acker und Grünland, ausgedehnte Wälder zwischen Velpke, Danndorf und Neuhaus mit darin befindlichen Steinbrüchen. Diese bilden die Grundlage für einen gewissen Wohlstand in der Gegend. Die Steinbrüche wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts an die Unternehmer verpachtet, danach zusammen mit den Wäldern verkauft.

vor 1852

Haus vor 1852


Haus Büstedt vor 1852

Ab 1834

v. Stein-v. Hardenbergschen Reformen


Die v. Stein-v. Hardenbergschen Reformen werden auch im Braunschweigischen Land eingeführt. Durch den Wegfall der Hand- und Spanndienste, von Zehnten, Haus- und Schutzgeldern, die neben den Bauern auch von Häuslingen (Handwerkern, Steinhauer und Tagelöhnern) an den Gutsherren zu leisten waren, wurde die Bewirtschaftung eines größeren landwirtschaftlichen Betriebes wesentlich schwieriger, besonders auf ärmeren Böden.

1850-1868

Separationen


Die Durchführung der Separationen: Flurneuordnung, Anlage eines neuen Straßen-, Wege- und Entwässerungssystems erfolgte.

Ab 1852

Das Ende der Feudalzeit


Nach kurzer Pachtzeit kauft der erste Bürgerliche, Herr Nolte, das nur noch auf Büstedt beschränkte Rittergut und verkaufte es bald wieder. Sein Nachfolger Audorf übernimmt zunächst alles, beschränkt sich aber später auf die zum Gute gehörende Mühle und deren Landzubehör von ca. 15 ha. Der größte Teil, das eigentliche Gut, wird getrennt verkauft und wechselt bis 1896 häufig den Eigentümer. Es entstehen zwei getrennte Betriebe in Büstedt.

1896

Paul Rimpau


Nachdem ein Herr Rintelmann unter Hinterlassenschaft erheblicher Schulden unauffindbar verschwunden ist, erwirbt Paul Rimpau aus Kunrau das Rittergut Büstedt. Paul Rimpau ist ein Sohn des durch die Entwicklung der „Moordammkultur“ im Drömling bekannt gewordenen Theodor Hermann Rimpau. Er lässt gleich nach der Übernahme des Gutes nach gründlichem Aufmessen ein Drainagesystem anlegen, das aufgrund seiner sehr guten Ausführung bis heute gut funktioniert. Rimpau investiert in aufwendige Um- und Neubauten.

um 1900

Getreide-Ernte in Büstedt


Getreideernte

1914

„Rittergut“


Die Bezeichnung „Rittergut“ wurde wegen der fehlenden Größe des Betriebes entzogen.

1927

Emmy Beseler


Emmy Beseler aus Kunrau kauft nach dem Tode ihres Onkels Paul Rimpau von dessen Witwe Marie Rimpau das Gut Büstedt.

1927/28

Familie Theodor und Emmy Schwartzkopff


Familie Schwartzkopff-1927

1928

Heirat


Theodor Schwartzkopff heiratet Emmy Beseler. Aus dieser Ehe gehen 7 Kinder hervor.

1930-1939

Umstrukturierung


Eine Umstrukturierung des landwirtschaftlichen Betriebes wird vorgenommen. Vorhandene Zugkräfte sind: 6 Pferde und 2-4 Zugochsen, kein Schlepper.

Bulle Gut Büstedt

April 1945

Gefangenenlager


Amerikanische Soldaten nutzen die Scheune als Gefangenenlager.

Mai 1945

Kriegsende


Das Kriegsende brachte wegen der vor der Tür liegenden Zonengrenze eine große Unruhe und eine große Zahl an Flüchtlingen mit sich, von denen einige auch in Büstedt geblieben sind. 70 davon wurden alleine im Gutshaus untergebracht und wurden auch vom Betrieb versorgt. Durch den Aufbau des VW Werkes mit starkem Arbeitskräftebedarf verließen viele Landarbeiter die landwirtschaftlichen Betriebe in der Umgebung. Dadurch kam eine Beschleunigung des Strukturwandels: die Tierhaltung wurde eingeschränkt bzw. spezialisiert und Gemüse für die Fabrik und den Wochenmarkt angebaut.

1946

Hanomag


Der erste Schlepper wurde gekauft: Ein Hanomag eisenbereift mit Benzinanlasser und Handkurbel zum Andrehen (auf 6 km 12l Diesel).

1949

Ab 1949 Grenzanlage bei Büstedt


Grenzanlage bei Büsdted

1958

Erster Hühnerstall


Erster Hühnerstall im Garten und damit der Beginn des Eierverkaufs auf dem Hof sowie der Verkaufstouren in Wolfsburg und Umgebung.

1959-1984

Hühnerhaltung


Ständige Erweiterung der Hühnerhaltung.

1961

Ende der Schweine- und Kuhhaltung


Die Schweine- und Kuhhaltung wurde komplett beendet.

1967

Übernahme


Die Übernahme des Betriebes durch Theodor Hermann Schwartzkopff (Sohn von Emmy und Theodor) fand statt.

1967

Heirat


In diesem Jahr fand die Heirat von Theodor Hermann Schwartzkopff mit Ilse Harms statt. Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor.

1989

Grenzöffnung


Die Öffnung der innerdeutschen Grenze zwischen Oebisfelde und Büstedt.

Grenzöffnung Büstedt Oebisfelde

Grenzöffnung Büstedt

1993

Ackerpachtung


Eine Ackerpachtung in Kunrau von der BVVG von ehemaligen Flächen der Familie Beseler (1945 im Zuge der sog. „Bodenreform“ enteignet)wurde möglich.

1994

Übernahme


Die Übernahme des Betriebes durch die Söhne Tilmann Christian und Friedrich Wilhelm Schwartzkopff.

1996

Neue Maschinenhalle


Ein Neubau der Maschinenhalle auf dem Hof. (Die alte Fachwerkscheune brach bei einem Sturm zusammen)

2007

Heirat


Heirat von Tilmann Schwartzkopff und Bianca Ploke. 2 Kinder.

2009

Ende der Hühnerhaltung


Die Hühnerhaltung auf dem Hof wird eingestellt.

2012

Biogasanlage


Der Bau einer gemeinschaftlichen Biogasanlage mit mehreren Beteiligten. Im Gutshaus und in weiteren Wohngebäuden wird die Abwärme genutzt.

2016

Mobiler Hofladen


Die Übernahme des mobilen Hofladens von Familie Lange aus Zicherie erfolgte. Der Verkauf von eigenen und regionalen Produkten in Wolfsburg und Umgebung wurde erweitert.

bis heute

Familienbetrieb


wird das Gut als Familienbetrieb landwirtschaftlich genutzt.